Technik
Der Altmühlsee, in den Jahren 1976 bis 1984 vor den Toren der Stadt Gunzenhausen (17.000 Einwohner) mit einem Kostenvolumen von 107 Mio. DM vom Freistaat Bayern errichtet, ist Teil des Systems "Überleitung von Altmühl- und Donauwasser ins Regnitz-Main-Gebiet".
Im Altmühlsee wird überschüssiges Hochwasser gespeichert und über den rd. 8,7 km langen Überleiter unter der Europäischen Hauptwasserscheide hindurch an den Kleinen und Großen Brombachsee abgegeben.
Der Altmühlsee hat die Größe des oberbayerischen Königsees (4,5 km²). Er ist rd. 2,5 m tief, 3,5 km lang und 1,5 km breit. Der See hat einen Stauraum von 13,8 Mio m³ Wasser.
Im See befindet sich die 1,2 km² große Vogelinsel. Um den See führt ein Ringdamm mit ca. 12 km Länge, auf dessen Krone ein Rad- und Fußweg angelegt wurde.
Der Altmühlsee - behutsam eingefügt in die reizvolle, weiträumige Landschaft des oberen Altmühltals - ist ideal zum Segeln, Surfen, Baden, Radeln und Wandern. Eine Schifffahrtslinie verbindet die drei Seezentren und lässt die fränkische Landschaft geruhsam vorbeiziehen. Am Altmühlsee gibt es drei Seezentren, ein Surfzentrum, eine Surf- und Segelschule, zwei Campingplätze, Gaststätten und Kioske, 1.800 Parkplätze sowie am Zuleiter zwei Erholungsanlagen.
Mit der feierlichen Einweihung des Großen Brombachsees vom 21.Juli 2000 wurde das Gesamtsystem der "Überleitung von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet" der Öffentlichkeit übergeben. Fast auf den Tag genau - vor 30 Jahren - nahm dieses Projekt des Fränkischen Seenlandes seinen Anfang. Rund 1,3 Milliarden Deutsche Mark haben der Freistaat Bayern und die Kommunen in den vergangenen Jahrzehnten investiert, um das größte wasserwirtschaftliche Projekt in Deutschland zu vollenden. Dabei entstand eines der größten und modernsten Naherholungsgebiete in Bayern. Zwei voneinander unabhängige Teilsysteme bilden das technische Konzept der Überleitung. Das Überleitungssystem gewährleistet ausgewogene wasserwirtschaftliche Verhältnisse im fränkischen Raum und verbessert die regionale Wirtschaftsstruktur.
Funktion der Überleitung
Die Überleitung erfolgt auf zwei voneinander unabhängigen Wegen:
a) Aus der Altmühl bzw. Donau werden über den Main-Donaukanal mit Hilfe von Pumpwerken an den Schleusen im Mittel ca. 125 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr in den Rothsee gefördert (Kanalüberleitung).
b) Aus der Altmühl werden über den Altmühl- und kleinen Brombachsee Hochwasser in den Großen Brombachsee übergeleitet. Im Mittel sind dies pro Jahr rund 25 Millionen Kubikmeter Wasser (Brombachüberleitung).
Aus dem Roth- bzw. Großen Brombachsee fließt das Wasser dann über die teilweise umgestalteten Gewässer in das Regnitz-Main-Gebiet.
Aus einer eigentlich vorwiegend wasserwirtschaftlichen Maßnahme entstand gleichzeitig ein Wassersportparadies für Freizeit und Erholung. Mit dem Altmühlsee, der fast so groß ist wie der Königssee, dem Rothsee, vgl. mit dem Schliersee und dem Brombachsee größer als der Tegernsee, steht das fränkische Seenland was auch die touristische Infrastruktur betrifft, dem Angebot der Bayer. Seenlandschaft nicht nach.
Besondere Aufmerksamkeit ist auch dem Natur- und Landschaftsschutz gewidmet. Im Altmühlsee entstand z.B. ein Naturschutzgebiet von ca. 200 Hektar Größe, dessen Kern die 125 große Flachwasser- und Inselzone bildet. An den fertiggestellten Seen wurden bisher insgesamt rund 540 Hektar Naturschutzgebiete ausgewiesen. Neue ökologische Ausgleichsflächen sind zusätzlich entstanden.
Die Wasser- und Uferflächen sind im öffentlichen Eigentum. Rund 80 Kilometer Betriebswege wurden für Fußgänger und Radfahrer um die Seen freigegeben.
Weitere Informationen erteilt die Wasserwirtschaftsverwaltung, Betriebsleitung Gunzenhausen, Seemeisterstelle Altmühlsee, Seestr. 15, 91710 Gunzenhausen,
Tel. 0981/95030.
Internet: www.bayern.de/wwa-an